Ratgeber: Neue Einbauküche für die WG planen

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Die Küche darf ohne jeden Zweifel als Dreh- und Angelpunkt einer jeden Wohngemeinschaft. Hier finden nicht nur die Bewohner zusammen, sondern auch allerlei Partys statt. Entsprechend muss die Küche viele Bedürfnisse stillen. Problem: Oftmals ist eine Einbauküche der größte Kostenfaktor bei der Einrichtung einer Wohnung und für Studierende beispielsweise finanziell nur schwer zu stemmen. Darüber hinaus müssen weitere Aspekte bereits im Vorfeld beachtet werden, um die Küche letztlich zum perfekten Mittelpunkt der WG zu machen.

Der Schnitt als Ausgangspunkt

Unabhängig von individuellen Wünschen und Vorstellungen lässt sich ein Aspekt zunächst nicht beeinflussen: der Schnitt der Küche. Dieser bildet die Grundlage für die Planung und gibt vor, welche Optionen sich bieten und was nicht umsetzbar ist. Wenngleich diese Vorgaben mitunter Probleme erzeugen, bieten sich auch Möglichkeiten. So ist es zunächst einmal wichtig, die Arbeitsflächen richtig einzuplanen. Dabei geht es nicht nur um die Lage der Arbeitsflächen, sondern insbesondere um deren Höhe. Planen Du und Deine Mitbewohner an dieser Stelle vorausschauend, lässt sich nicht nur viel Stauraum generieren. Die Arbeitsflächen sollten so geplant werden, dass möglichst alle Mitbewohner in aufrechter Haltung dort arbeiten können. Nicht selten führen zu tiefe Arbeitsflächen auf Dauer zu Rückenbeschwerden. Wird die Höhe hingegen gut kalkuliert, verhindert Ihr etwaige Beschwerden und schafft zeitgleich jede Menge Stauraum unterhalb der Arbeitsfläche.

Küche Treffpunkt
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Nicht zu vergessen ist selbstverständlich auch die Anordnung wichtiger Geräte wie Herd, Kühlschrank oder Spüle. Bei hochwertigen Einbauküchen sind diese so angeordnet, dass möglichst effizientes Arbeiten und Kochen gewährleistet ist und unnötige Wege entfallen. Dabei orientieren sich die meisten Planer von Einbauküchen an der sogenannten Küchenchronologie, welche das Vorbereiten, Kochen und Spülen in genau dieser Abfolge ermöglichen. Achte daher bei der Wahl Deiner Küche darauf, dass diese Chronologie eingehalten wird. Idealerweise gibt es zwischen Herd und Spüle oder dem Geschirrspüler eine Arbeitsfläche, auf welcher Kochutensilien oder kleinere elektrische Geräte untergebracht werden.

Diese Kosten kommen auf Dich zu

Der Preis einer Einbauküche ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Grundsätzlich können sie in drei Kategorien unterteilt werden. Die günstigsten Varianten sind einfache, kleine Einbauküchen, die es bereits ab etwa 2.000 Euro gibt und die rudimentären Aufgaben erfüllen. Standard-Einbauküchen besitzen hingegen bereits eine gehobene Ausstattung und kosten zwischen 5.000 und 20.000 Euro. Deutlich teurer sind große Küchen von Luxusherstellen ab 20.000 Euro, die aber wohl kaum für eine Wohngemeinschaft infrage kommen. Entscheidend für die finalen Kosten ist zudem die Wahl der Fronten sowie deren Materialien. Besonders günstig sind folierte Fronten. Auch Fronten aus Schichtstoff, Lack oder Melaminharz schneiden vergleichsweise preiswert ab. Einbauküchen aus Massivholzrahmen oder Vollholz sind hingegen deutlich teurer und treiben den Gesamtpreis in die Höhe.

Ferner gilt es zu bedenken, dass die Küche einer WG stark frequentiert und somit häufigem Gebrauch ausgesetzt ist. Gerade für Wohngemeinschaften empfiehlt es sich, bei der Kostenkalkulation möglichst keine Abstriche bei der Einbauküche zu machen, sondern lieber etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Dieses kann bei der Einrichtung wieder eingespart werden. Trödel- oder Antikmärkte sind eine gute Gelegenheit, um stilvolle Einrichtungselemente wie Tische oder Tische für wenig Geld zu erwerben.

Tipp: Wenn der Geldbeutel der WG-Kasse nicht gerade prall gefüllt ist, so können Du und Deine Mitbewohner bares Geld sparen, indem ihr auf eine Austellungs- oder Musterküche setzt. Diese werden zu Demonstrationszwecken in Küchenstudios ausgestellt und sind in der Regel vergleichsweise günstig zu erwerben.

Was spricht für eine Einbauküche, was dagegen?

Ein großes Thema in vielen Wohngemeinschaften ist die Frage, wer wann und wie den Reinigungsdienst übernimmt. Folglich kann es nicht schaden, wenn die Küche möglichst praktisch eingerichtet ist und die Arbeit erleichtert. Hier punkten ganz klar die Einbauküchen, denn diese bestehen aus zusammenhängenden Elementen ohne Lücken und schwer zu erreichende Winkel. Ergo gibt es weniger Bereiche, an denen sich Staub und Dreck ansammeln kann, wodurch der Reinigungsaufwand deutlich reduziert wird. Auch spielt die bereits erwähnte Küchenchronologie eine Rolle, welche bei fast allen Einbauküchen sichergestellt ist und verhindert, dass sich die Bewohner regelmäßig in die Quere kommen oder unnötige Wege gehen müssen.

Häufig besteht die Möglichkeit, eine Wohnung zu mieten und die vorhandene Küche zu übernehmen. Hierbei gibt es allerdings zahlreiche Fallstricke. Einerseits werden Schäden oder Makel meist zu spät erkannt. Andererseits entspricht die bereits vorhandene Küche nur selten den Ansprüchen, die das WG-Leben an sie stellt. Zudem gilt es zu bedenken, dass die Übernahme einer Küche nur sehr selten kostenfrei ist. Übernehmt Ihr eine gebrauchte Küche für viel Geld, besteht die Gefahr, dass aufgrund der hohen Nutzungsrate schnell erste Reparaturen fällig werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich somit, eine neue Einbauküche zu kaufen und diese so zu wählen, dass sie Euren Ansprüchen genügt.

Gegen eine Einbauküche spricht häufig nur der Wunsch nach individueller Gestaltung und die Möglichkeit, sich kreativ auszuleben. In Wohngemeinschaften ist es allerdings recht problematisch, alle Geschmäcker unter einen Hut zu bringen. Ratsam ist es daher, auf eine Einbauküche zu setzen und der Kreativität eher bei anderen Einrichtungsgegenständen walten zu lassen. Letztlich steht die Funktionalität im Vordergrund.

Clever planen

Den Platz einer WG-Küche zu verplanen, erfordert viel Geschick und organisatorisches Talent. Wer jedoch einige Punkte beherzigt, kann die Küche ideal nutzen. So solltest Du zunächst sicherstellen, dass jeder Bewohner genügend Platz hat, um seine Lebensmittel und insbesondere Getränke unterzubringen. Besonders praktisch sind Einbauküchen mit vielen Hängeschränken. Je mehr Elemente an der Wand befestigt sind, desto mehr Stauraum entsteht am Boden.

Parallel dazu sorgen Hängeschränke für einen weiteren Pluspunkt. Hin und wieder kann es vorkommen, dass gleich mehrere Bewohner zur selben Zeit eine Mahlzeit vorbereiten wollten. Je mehr Geräte und Utensilien Ihr in den Schränken unterbringen könnt, desto größer ist die verbleibende Arbeitsfläche. Somit können alle Bewohner zeitgleich in der Küche arbeiten.

Auch in puncto Geschirr kannst Du Dir die Streitereien mit Deinen Mitbewohnern durch einen cleveren Trick sparen. Es ist nicht ratsam, dass jeder Bewohner sein eigenes Geschirr mit in die WG bringt. Praktischer und vor allem platzsparender sind Geschirre, die sich schlicht und einfach in ihrer Farbgebung unterscheiden und somit jedem Bewohner zugeordnet werden können. Auf diese Weise könnt Ihr viel Platz für andere Utensilien oder Stauraum schaffen.

Nicht zu unterschätzen ist der Küchentisch. Hier spielt sich ein Großteil des WG-Lebens ab. Bedenke bei der Planung und Gestaltung der Küche, dass nicht nur alle Bewohner daran Platz finden. Sofern es Schnitt und Größe der Küche zulassen, ist ein großer Esstisch mit vielen Sitzmöglichkeiten ideal, um bei Bedarf auch Gäste zum Essen einladen zu können.

Welche Geräte werden benötigt?

Die Ausstattung einer Einbauküche gehört zu den Faktoren, die den finalen Preis stark beeinflussen. Dennoch sollte hier keinesfalls gespart werden. Andernfalls zeigen Erfahrungen, dass Streit und Ärger vorprogrammiert sind. Aus diesem Grund solltest Du Dich nach Möglichkeit mit Deinen Mitbewohnern intensiv mit diesem Thema befassen.

Reinigung und Abwasch müssen in einer WG gut koordiniert werden. Wer sich Aufwand ersparen möchte, der zahlt etwas mehr und greift zu einer Spülmaschine. Unter dem Strich sorgt diese Anschaffung dafür, dass auf Dauer viel Zeit gespart wird, da der Abwasch entfällt. Etwas komplexer ist die Frage, ob und wie Waschmaschine und/oder Trockner in der Küche untergebracht werden müssen. In Wohngemeinschaften fällt generell sehr viel Wäsche an. Daher sollte - sofern Du und Deine Mitbewohner auf eine Waschmaschine in der Küche setzt - genügend Platz für diese vorhanden sein. Eine kleine Maschine hilft bei hohem Wäscheaufkommen nur bedingt. Ist ausreichend Platz vorhanden und das Budget ausreichend, empfiehlt sich zudem die Integration eines Wäschetrockners. Das häufige Trocknen der Wäsche außerhalb eines Wäschetrockners kann innerhalb der Wohnung zu negativen Einflüssen auf die Luftfeuchtigkeit führen und mitunter die Bildung von Schimmel begünstigen. Je mehr Wäsche getrocknet werden muss, desto höher ist entsprechendes Risiko.

Auch bei der Frage nach dem Kochfeld scheiden sich die Geister. Wobei es hier in erster Linie auf die Gegebenheiten ankommt. Strom, Gas oder Induktion heißen die Optionen, die Vor- und Nachteile mit sich bringen. Möchtest Du besonders schnell kochen, so sind Induktionskochfelder die beste Lösung. Allerdings gilt es zu beachten, dass diese nur mit speziellen Töpfen und Pfannen funktionieren.

Nicht zu vergessen ist der Kühlschrank. Hier solltet Ihr nicht kleinlich sein und vor allem auf die Größe achten. Im Idealfall entscheidet ihr Euch für ein Modell, das für jeden Bewohner der WG ein eigenes Kühlfach bereithält. Somit kommt Ihr nicht durcheinander und sorgt zusätzlich für die nötige Ordnung.

Zu guter Letzt ist eine Mikrowelle in Wohngemeinschaften Gold wert. Mit ihrer Hilfe wärmst Du Mahlzeiten vom Vortag rasch auf oder kannst eingefrorene Speisen auftauen. Im hektischen WG-Alltag sollte eine Mikrowelle daher stets eingeplant werden. Um die Küche respektive die Arbeitsflächen nicht unnötig zu versperren, empfehlen sich Einbauküchen, bei denen die Mikrowelle praktisch untergebracht wird.

Fazit

Eine WG-Küche muss vielfältigste Ansprüche erfüllen. Bei einer vorhandenen Küche ist dies beinahe unmöglich. Auch wenn es viel Zeit und Geld kostet, so lohnt sich der Griff zu einer Einbauküche. Wichtig ist in jedem Fall, dass Du und Deine Mitbewohner im Vorfeld genau überlegt, was die neue Küche mit sich bringen muss und wie ihr das maximale Potenzial der Räumlichkeit ausschöpfen könnt. Wenn Du sicherstellen möchtest, dass die Einbauküche ideal geplant ist, so solltest Du zunächst mit Deinen Mitbewohnern eine Liste erstellen und schauen, ob ihr alle Punkte vereinen könnt, die Euch wichtig sind.

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